Über uns

Als unsere Eltern den Schrebergarten zur Pacht übernommen hatten, gab es für sie einiges zu tun, denn die Vorgängerin war eine betagte ältere Dame, die nach dem Krieg mit Ihrem Mann in dem Gartenhäuschen gelebt hatte.

Das Gras ragte uns Kindern bis an die Hüfte und konnte nur mit der Sense geschnitten werden. Es wuchsen so viele Bäume auf dem kleinen Gartengelände, dass nur wenig Sonne die Beete erreichte.

Aber zur Erntezeit war es fast paradisisch von aromatischen Sauerkirschen, süßen Birnen und verschiedensten Apfelsorten zu naschen.

Es waren immerzu Blau- und Kohlmeisen zu hören, die unentwegt auf der Futtersuche waren. Die bodenständigen Amseln hingegen scharrten bei der Suche nach Würmern und Insekten die frisch gekeimten Pflänzchen aus der Erde und in Herbst und Winter machten sich Scharen von Grünfinken über die Futterplätze her.

Drumherum haben sich die Gärten in den folgenden Jahrzehnten gewandelt und Beete und Obststräucher sind Rasenflächen gewichen. Dieser Trend erleichtert den Behörden die Umwidmung von Schrebergärten in Bauland und der Druck wird durch den Mangel an Wohnraum erhöht.